Deutsche Bundespräsidenten
Richard von Weizsäcker
Kurzbiografie, Daten, Bild
Der 15.April 1920 ist Richard von Weizsäckers, Sohn des Ernst von Weizsäcker und dessen Ehefrau Marianne geb. Graevenitz, Geburtstag. Durch die beruflichen Umstände des Vaters, er war Diplomat, verbrachte er seine Kindheit im europäischen Ausland: Dänemark, Norwegen, Schweiz und in Berlin. In Bern in der Schweiz besuchte er das Gymnasium.
Er studierte an den Universitäten von Oxford in England und Grenoble in Frankreich Sprachen und nahm an Vorlesungen der Fächer Geschichte und Philosophie teil.
Gleich danach wurde er 1938 zum Militär eingezogen wo er die Grundausbildung im Potsdamer 9.Infanterieregiment. Hier war sein Bruder Heinrich Leutnant.
Er war von 1939 bis 1945 im zweiten Weltkrieg. Weizsäcker hatte dem Rang eines Hauptmanns der Reserve seines Infanterieregiments. Er war beteiligt an den Kämpfen in Polen im September 1939 aber auch mit dabei bei der Offensive gegen die Sowjetunion von 1941 bis 1945. Anfang 1945 wurde er verletzt und nach Deutschland zurückgebracht. In Polen verlor er seinen Bruder Heinrich, der gleich bei den ersten Gefechten in der Nähe von Richard von Weizsäcker sein Leben verlor.
Von 1945 -1950 studierte Richard von Weizsäcker Jura und Geschichte in Berlin. Er war ca. ein Jahr lang Assistent des Rechtsanwalts Hellmut Becker, zusammen mit diesem verteidigte er seinen Vater Ernst von Weizsäcker im Verlauf der Nürnberger Prozesse. Er konnte allerdings die Verurteilung seines Vaters nicht verhindern. Sein Vater wurde jedoch 1950 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.
Das Examen als Referendar bestand er im Sommer 1950 und war danach wissenschaftliche Hilfskraft im Team der Mannesmann AG in Gelsenkirchen.
Im Jahre 1953 nach dem Examen als Assessor in Düsseldorf heiratete er Marianne von Kretschmann. Gemeinsam bekamen sie vier Kinder, die Söhne: Robert Klaus von Weizsäcker geboren 1954, Andreas von Weizsäcker geboren 1956 und 2008 verstorben, sowie Fritz Eckart von Weizsäcker geboren 1960 und die Tochter Marianne Beatrice von Weizsäcker geboren 1958.
Von 1953 bis 1958 war Richard von Weizsäcker zunächst Mitarbeiter der Rechtsabteilung bei der Mannesmann AG, ab 1957 war er als Leiter der Wirtschaftsabteilung beschäftigt.
1954 trat er der Christlich Demokratische Union (CDU) bei.
"Der faktische Verein" heißt seine Arbeit über Vereinsrecht damit promovierte Richard von Weizsäcker 1955 in Göttingen , und wurde Dr. jur.. Drei Jahre später ward er Geschäftsführer der Bank Waldthausen & Co in Essen und Düsseldorf. Im Anschluss übte er die Tätigkeit als geschäftsführender Gesellschafter des chemisch-pharmazeutischen Unternehmens C. H. Böhringer in dem Ort Ingelheim am Rhein aus, und wurde Mitglied des Präsidiums vom Deutschen Evangelischen Kirchentag. Von 1964 bis 1970 hatte er die Position des Präsidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages inne.
Von 1966 bis 1984 war Richard von Weizsäcker aktives Mitglied des Bundesvorstandes der CDU.
In den Jahren 1968-1975 bekleidete er einen Sitz im Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen.
Von 1969 bis 1981 hatte er einen Sitz im Deutschen Bundestag.
Gleichzeitig war er Teil der Synode und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Von 1973 bis 1979 hatte Richard von Weizsäcker das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion inne.
Es folgten zwei Jahre als Vizepräsident des Deutschen Bundestages. Danach war er regierender Bürgermeister von Berlin. Nach seinem Rücktritt war der Weg für die Präsidentschaft frei. Herr v. Weizsäcker wurde mit überragender Mehrheit zum 6. Bundespräsidenten von Deutschland gewählt.
Ab 1984 bis 1994 war Richard von Weizsäcker Bundespräsident. Er trat die Nachfolge von Karl Carstens an.
Weizsäcker pflegte als Präsident den Kontakt ins besondere zur Jugend und ging speziell auf Randgruppen der Gesellschaft und auf Kritiker des Staates zu.
Während seiner Präsidentschaft lagen R. von Weizsäcker die Problematik der Entwicklungsländer am Herzen, und er wurde Schirmherr der Welthungerhilfe. Weizsäcker unternahm den Versuch auf den Ostblock zuzugehen. Es folgen viele Staatsbesuche in Länder auf der ganzen Welt. Vor allem die Entwicklungslände mit Ihrer speziellen Problematik beschäftigten ihn.
Richard von Weizsäcker ward am 23. Mai.1989 mit überwältigender Mehrheit zum Bundespräsidenten wiedergewählt. Während der zweiten Amtsperiode hatte er Teil an der Öffnung der Grenze im Inneren Deutschlands und setzte sich für langsames und kontrolliertes Annähern der DDR und der Bundesrepublik ein. Am 3.Oktober1990 prägte Weizsäcker die Aussage:"Sich zu vereinen, heißt teilen lernen".
Im Laufe seiner Karriere als Jurist und Staatsmann wurde Richard von Weizsäcker mit vielen Ehrenwürden und Preisen In- und Ausländischer Institutionen ausgezeichnet.
Im Jahr 1975 bekam er das Große Bundesverdienstkreuz.
Von 1982 bis 2009 wurde er mit zahlreichen Preisen und Orden geehrt. Er wurde Ehrenbürger von Stuttgart und Ehrenbürger von Berlin.
Er wurde letztes Jahr (2008) mit dem „Four Freedoms Award" ausgezeichnet. Vor kurzem bekam er den Preis „Förderer des Buches" und den Internationalen Buchpreis verliehen.
Herr Von Weizsäcker besitzt unter seinen Auszeichnungen viele Ehrendoktorwürden.
Fast jährlich wurde Richard von Weizsäcker eine Ehrendoktorwürde für seine herausragenden Leistungen zuerkannt.
Weizsäcker tadelte die deutschen Politiker öffentlich, was für große Empörung sorgte und er räumte Fehler, die bei der Organisierung und Finanzierung der Deutschen Einheit geschahen, ein.
Er ist kein bequemer Politiker sondern einer, der immer versucht hat etwas zu bewegen und sich sozial engagiert hat.
Nach seiner Präsidentschaft im Jahre 1996 übernahm er die Heinrich-Heine-Professur der Universität Düsseldorf. Er hielt vier öffentliche Vorlesungen mit dem Thema "Europäische Entspannungspolitik in Vergangenheit und Gegenwart". Seine Erinnerungen fasste er mit dem Namen "Vier Zeiten. Erinnerungen." zusammen und veröffentlichte sie 1997.
Seit 2002 ist er Schirmpatron der "Perspektive Deutschland" und ist Angehöriger des "Club of Rome".
Richard von Weizsäcker wirbt am 31.01.2015 in Berlin. Er erreicht ein stattliches Alter von 94 Jahren.
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