Deutsche Bundespräsidenten
Horst Köhler
Kurzbiografie, Daten, Bild
Horst Köhler wird 1943 als siebtes von acht Kindern in Heidenstein (bis 1939 Skierbieszòw)
geboren. Dorthin wurden seine Eltern Eduard und Elisabeth Köhler, die deutschstämmige
Bauern waren, 1940 umgesiedelt. Ursprünglich kamen sie aus dem russischen Bessarabien.
Als 1944 die rote Armee einrückte, muss die Familie Köhler flüchten und landete in
Markleeberg-Zöbiker bei Leipzig, wo sie versuchten eine neue Existenz in der Landwirtschaft
aufzubauen.
Da Eduard und Elisabeth Köhler sich aber bessere Perspektiven für ihre Kinder wünschen, fliehen
sie 1953 über Westberlin aus der DDR. Von nun an leben sie vier Jahre in Flüchtlingslagern,
bis sie schließlich in Ludwigsburg eine neue Heimat finden.
Hier in der schwäbischen Heimat macht Horst Köhler 1963 sein Abitur am Eduard-Mönke-
Gymnasium.
Danach kam dann erst der 18monatige Wehrdienst und dann sechs Monate als Zeitsoldat
bei den Panzergrenadieren.
Ab 1965 studiert er dann Wirtschaftswissenschaften, wobei er sich sein Studium
durch Arbeit selbst finanzieren muss.
Nach einem erfolgreichen Abschluss 1969 bekam er eine Anstellung als Referent am Institut für
Angewandte Wirtschaftsforschung und heiratet im selben Jahr die Grund- und Hauptschullehrerin
Eva Louis Bohnet.
Am selbigem Institut macht er 1977 seinen Doktortitel mit dem Thema "Forschung von Arbeit
durch technischen Fortschritt".
Ab 1976 ist Horst Köhler dann für vier Jahre, unter dem Minister Otto Graf Lambsdorff in
der Grundsatzabteilung im Bundesministerium in Bonn tätig.
Seine politische Neigung offenbart er, als er 1981 der CDU beitritt. Im gleichem Jahr wechselt er
in die Staatskanzlei von Gerhard Stoltenberg nach Kiel in Schleswig Holstein.
Doch er kehrt schon 1982 durch den damaligen Regierungswechsel, als Bundesfinanz-
minister nach Bonn zurück. Dort übernimmt er bis 1987 die Leitung des Ministerbüros und
bis 1990 die Abteilungsleitung im Bundesfinanzministerium.
1990 löst er Hans Tietmeyer als Helmut Kohls Unterhändler und Berater in wirtschaftlichen
und finanziellen Fragen ab. Drei Jahre lang ist er zuständig für alle Grundsatzfragen in der
Finanzpolitik.
In diesen drei Jahren handelt er die Finanzen mit Russland aus, damit die Sowjets aus
Deutschland abziehen. Des Weiteren regelt er die Finanzierung Deutschlands in den
Golfkrieg und plädiert bei den Verhandlungen des Maastrichter Vertag für die Einführung
des Euros, allerdings unter Vorbehalten.
Nachdem Horst Köhler 1993 aus der Bundesregierung ausscheidet, wird er Präsident
des Deutschen Sparkassen- und Giroverband und leitet diesen auch bis 1998. Danach
leitet er noch zwei Jahre die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, bis er
durch den Vorschlag von Gerhard Schröder, Direktor des internationalen Währungsfond
wird.
Nach langen innerparteilichen Diskussionen von CDU/CSU und FDP wird Horst Köhler
2004 für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen.
Am 23.05.2004 wird er mit 604 von 1202 gültigen Stimmen gewählt und am 01.07.2004
vereidigt.
Da Horst Köhler nie ein politisches Mandat hatte, ist er unabhängiger und distanzierter zu
aktuellen politischen Themen.
Durch seine neutral gesehene Meinungen, eckt er häufig mit anderen Politikern und Parteien
an, wie zum Beispiel mit seiner Äußerung, dass die Agenda 2010 noch nicht weitreichend sei.
Durch seine öffentlichen Reden, will er das Selbstvertrauen der Deutschen stärken und plädiert
immer wieder für mehr Offenheit.
Des Weiteren sieht er in den Kindern die Zukunft und setzt sich für mehr Förderung zwischen dem
Zusammenleben von Jung und Alt ein.
Ein weiterer Punkt der ihm wichtig ist, sind zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Da er zu Helmuts Kohl Zeiten schon als öffentlicher Vertreter bei G7-Gipfeln anwesend war,
fällt es ihm einfacher außenpolitische Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten.
Als Bundespräsident muss Horst Köhler neutral sein. Deshalb wird seine Parteizugehörigkeit
während seiner Amtsperiode stillgelegt.
Horst Köhler trat am 31.05.2010 völlig überraschend zurück. Der Grund lag offensichtlich in
einem missverstandenem Interview des Präsidenten zum Afghanistan-Einsatz.
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